Feuerbrand Information

Bild zum Thema FeuerbrandDie hoch ansteckende Bakterienkrankheit Feuerbrand bedroht derzeit die Obstbäume in unserem Bundesland.

Neben Birne, Quitte und Vogelbeere sind heuer vor allem die Apfelbäume besonders gefährdet.

Aufgrund der herrschenden Wetterlage hat sich heuer die Krankheit in fast allen Bezirken besonders stark ausbreiten können.

Der Befall zeigt sich an welken Blüten- und Fruchtbüscheln sowie dunkelbraunen bis schwarzen Blättern an schirmstockartig gekrümmten Endtrieben. Laut geltender Feuerbrandverordnung besteht Meldepflicht (Bürgermeister, Bezirkshauptmannschaft, amtlicher Pflanzenschutzdienst). In jeder Gemeinde gibt es auch einen Feuerbrandbeauftragten bzw. einen Feuerbrandsachverständigen. An diese Personen sollte man sich in erster Linie bei einem Feuerbrandverdacht wenden.

Leider gibt es keine chemischen Bekämpfungsmöglichkeiten. Befallene kleinere Bäume sollten unbedingt bis ins gesunde Holz hinein ausgeschnitten werden. Sind großkronige Obstbäume betroffen, bei denen ein Ausschneiden auf Grund ihrer Größe nicht mehr möglich ist, sollte vorerst beobachtet werden, ob der Feuerbrand in den nächsten Jahren überhaupt wieder ausbricht. Es hat sich nämlich gezeigt, dass bestimmte Sorten zwar kurz vom Feuerbrand befallen werden, dass aber im nächsten Jahr keine Befallssymptome mehr festgestellt werden konnten. Tritt in den nächsten Jahren wieder ein weiterer starker Befall auf und große Teile des Baumes sterben ab, sollte der Baum gerodet werden.

Bild zum Thema FeuerbrandDas Holz dieser Bäume kann gut getrocknet einer weiteren Verwendung (Brennholz, Furnierholz für Tischlerei, etc.) zugeführt werden. Ausgeschnittene befallene Blätter, Zweige und Äste dürfen aber keinesfalls kompostiert werden.

Nach dem Schneiden sollte das Werkzeug (Scheren Sägen) unbedingt desinfiziert werden. Dazu eignet sich 70%iger Alkohol, der eine Stunde einwirken sollte. Auch Lysetol kann dazu verwendet werden. Der Feuerbrand ist für Menschen völlig ungefährlich. Früchte von befallenen Bäumen können daher ohne bedenken verzehrt werden.

Dr. Hans-Georg Stallmann
Amtlicher Pflanzenschutzdienst Salzburg